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9. Erlebnispädagogik

Der folgende Text stellt exemplarisch eine Art vor, wie eine gesamte Schule die Erlebnispädagogik im Schulprofil verankern kann. An der Regionalen Schule in Nieder- Olm ist dieses Programm nach einem Beschluss der Gesamtkonferenz viele Jahre lang erfolgreich durchgeführt worden.

Natürlich können wir auch hier gerne Ihre Vorstellungen abklären und dann ein EP- Konzept für Ihre Anliegen aufstellen und durchführen.

Regionale Schule Nieder- Olm
AG Erlebnispädagogik

Im siebten Jahr wird an der Regionalen Schule (RGS) in Nieder- Olm die AG Erlebnispädagogik durchgeführt. Dabei erleben die jeweils 5. Klassen ein siebenwöchiges Projekt, in dem es um Sucht- und auch Gewaltprävention geht.
Alle Schüler der RGS haben dieses Projekt durchlaufen und es ist fester Bestandteil des schulischen Lebens und ist auch im Profil der Schule verankert.
Geleitet wird das Projekt von den ausgebildeten Erlebnispädagogen, Jörg und Sabrina Köhler, die über weitere Zusatzqualifikationen und zertifizierte Ausbildungen verfügen (Streitschlichter- Training, Aggressionsberatung, Gestaltpädagogik, Anti- Aggressivitäts- Training, Coolness- Training).
Eine Mischung aus all diesen Möglichkeiten und Angeboten ermöglicht es, dass die SchülerInnen wesentliche Merkmale Drogen- und Gewaltpräventiver Arbeit erfahren. Die beiden Lehrer werden von der Schulleitung zur Durchführung der AG vom Unterricht freigestellt, d.h., das ganze Kollegium trägt diese Maßnahme mit.
Die Schüler kommen freiwillig in die AG, denn eigentlich hätten sie in der Zeit, da das Projekt stattfindet, schulfrei. In den letzten Jahren haben bis auf zwei SchülerInnen alle Kinder am Projekt teilgenommen (99% Teilnahme!).

Projektbeschreibung:
Die AG Erlebnispädagogik findet innerhalb von sieben Wochen pro Klasse statt. Von zwei ausgebildeten Erlebnispädagogen und ein bis zwei älteren Schülern, die das Projekt vor wenigen Jahren selbst durchlaufen haben, werden die SchülerInnen betreut. Dieses Tutorenprinzip erleichtert immer wieder den Zugang zu den SchülerInnen.
Oberstes Ziel der AG ist es, Kinder stark zu machen.. Durch ansprechende Herausforderungen für den Einzelnen und die Gruppe wird eine Primärprävention im Drogen- und Gewaltbereich angestrebt. Es geht darum, dass Kinder es schaffen,

  • eigene Gefühle zu erkennen, sie auszudrücken, und sie bei anderen zu akzeptieren
  • Rücksicht auf andere zu nehmen
  • Aggressionen in Gruppengesprächen zu kanalisieren
  • Verständnis füreinander zu entwickeln
  • Von der Fremdbewertung zur Eigenbewertung zu gelangen
  • Kreatives Problemlösen zu trainieren
  • Ein stabiles Selbstwertgefühl aufzubauen
  • Vertrauen in die Klassengemeinschaft anzubahnen und zu schaffen
  • Selbstverantwortung zu übernehmen
  • Kooperations- und Teamfähigkeit zu entwickeln

In diesem Projekt haben die Kinder die Gelegenheit, sich in ungewohnten Situationen zu erleben und sich ein unbekanntes , außerordentliches Erlebnis selbst zu erschließen und zu organisieren.
Es geht darum, sich an die eigenen Grenzen heranzuwagen, sich auch einmal zu trauen, NEIN zu sagen und mit dem Thema Mut, Verantwortung und Entschiedenheit zu beschäftigen. Eigene Grenzen werden entdeckt und ausgesprochen. Es ist oft nötig, in den Projektphasen  aufgetretene Ängste zuzugeben und sich nicht einem von außen vorgegebenen Ziel zu beugen. Die Gruppe, die Klasse macht sich immer auf die Suche nach dem gesunden Kick und erkennt so eine Alternative zu gesundheitsschädlichem Handeln.

Aufteilung des Projektes:

  1. Training als SEK, zur Terroristenbekämpfung
  2. Im Indianerland
  3. Flucht durch den Urwald
  4. Reise in die Nacht
  5. Die Höhle
  6. Sumpfdurchquerung
  7. Kampf gegen den schwarzen Meister von Mordor

Die erlebnispädagogischen Projektphasen werden immer durchmischt mit Elementen der Gestaltpädagogik, wenn die Projekttage in phantastische Geschichten eingebettet werden. Aggressionsarbeit findet auch immer statt, wenn auftretende Probleme erkannt und positiv angegangen werden. Die TeilnehmerInnen des Projektes erfahren eine ausgewogene präventive Förderung. Die Kinder lernen, cool zu bleiben, nicht gleich hoch zu kochen.

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